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Der "Hentzenpark" - Eine Rekonstruktion
seiner Geschichte in anekdotischen Einzelbildern (8)
Das Anwesen geht über in
Bundesvermögen und verwildert...
Im Jahr 1973 beschließt die Erbengemeinschaft der Familie Hentzen, die sich in der Zwischenzeit gebildet hat, das Grundstück an den Bund zu veräußern. Das Bundesvermögensamt kauft es, um es eventuell in der Zukunft irgendeinem Staat auf der Suche nach geeigneten Botschaftsräumen zur Verfügung stellen zu können. Aber niemand meldet sich. Und auch als man versucht, andere Mieter zu finden, wie Stiftungen und große Firmen, beißt niemand an. Die Villa verfällt und die Konturen der ehemals so sorgfältig gepflegten Parkanlage verschwimmen zusehends. Die autonome Hausbesetzerszene der Bonner Umgebung entdeckt das Gelände. Die Villa wird für einige Zeit besetzt. Man sorgt rigoros für die Vertreibung der unerwünschten Eindringlinge. Um die anarchischen Umtriebe zu verhindern, ergeht der Beschluss, die Villa abreißen zu lassen. Der Großteil des Schutts wird abtransportiert und auf den hügelbildenden Resten erheben sich ganz schnell die für Brachflächen typischen Pionierpflanzen. Der vom Hochwasserschlamm gut gedüngte Boden ist so fruchtbar, dass in kürzester Zeit der Park nun völlig verwildert. Dicht wie ein Urwald wächst das Grundstück auf beiden Seiten zu, so dass von den wertvollen Exoten bald überhaupt nichts mehr zu sehen ist. Wie alle Brachflächen verführt auch diese die Leute dazu, aus ihr eine wilde Müllkippe zu machen. Aber auch die Kinder sehen in ihm einen Abenteuerspielplatz. So verliert der Park wegen der Undurchdringlichkeit des Pflanzenwuchses und der verrottenden Altlasten seine ehemalige Funktion als gepflegter Garten und nur sein Wert als Biotop bewahrt ihn zunächst vor dem Kahlschlag.
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Die Villa in den 70iger Jahren
Foto: Besitz der Familie Reese
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